Unvergessliche Festivalmomente

Erleben Sie unsere spannenden Veranstaltungen und tauchen Sie ein in die Welt der Roma- und Sinti-Kulturen.

Unsere authentischen und einzigartigen Veranstaltungen

Erleben Sie inspirierende Veranstaltungen und Workshops beim Djelem Djelem Festival. Tauchen Sie ein in die Vielfalt der Roma- und Sinti-Kulturen und lassen Sie sich von unseren Künstler*innen und Expert*innen inspirieren. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Das Festival hat in 2024 die Schwerpunkte #NextGeneration, #Jugend & #Zukunftsperspektiven

Roma Rising
Vernissage: 06.09.2024, 19:00 – 20:30 Uhr

Seit nahezu einem viertel Jahrhundert haben der Fotograf Chadwick „Chad“ Wyatt und seine vor Kurzem verstorbene Begleiterin Mary Evelyn Porter die Wege junger Rom*nja und Sinte*zze in ganz Europa begleitet. Ausschlaggebendes Motiv des Projektstartes war die überwiegend negative, stereotypisierende und entmenschlichende Darstellung von Rom*nja und Sinte*zze in den Medien. Durch das vollständige Fehlen von positiven Geschichten, Selbstrepräsentation und Vorbildern für junge Sinti und Roma gab es für viele junge Angehörige der Communities wenig Orientierung für die eigenen Lebenswege. Die Perpetuierung rassistischer Darstellungen erschwerte und erschwert den jungen Menschen auch weiterhin zusätzlich das Vorankommen. Vor diesem Hintergrund war es den Projektinitiatorinnen ein Anliegen durch die Schaffung von Gegenbildern und Selbstrepräsentation insbesondere jungen Romnja und SIntezze Hoffnung und Perspektiven, vor allem auch: Vorbilder zu schaffen, die jungen Menschen andere Bilder über die Gemeinschaften der Romnja und Sintezze vermitteln und die Kinder und Jugendlichen aus den Communities selber stärken. Die Ausstellung in der Stadtkirche St. Petri ermöglicht einem breiten Publikum der Stadtgesellschaft zentral während des „Djelem Djelem“ Festivals Zugang zu dem einzigartigem Projekt, das den Aufstieg vieler Romnja und Sintezze begleitet hat, von denen einige heute zu den bekannten Namen der Europäischen Politik gehören, wie Zeljko Jovanovic, Direkor des Open Society Roma Initiatives Office, Romeo Franz, MEP, Gabriele Hrabanova, Direktorin der European Roma Grassrot Organisations, internationale Künstler*innen wie Delaine Le Bas und viele Weitere.

„Consider the “Gypsy” photograph as text. The prevailing ingredient is exoticism, an “otherness” separating this group from its majority context. Such style of photograph, in the words of Czech Professor Miroslav Vojtěchovský, produces a theatre of grotesque characters, irreconcilably
different, without redemption. Often, those pictured are presented in garish colour, furthering the isolation.
RomaRising offers quiet, respectful black and white images of dignity, counter argument to those who would discriminate. The human soul is able to achieve, despite society’s barriers.
RomaRising arose from my own presence, as child of activists, within the Civil Rights Era in the US. I was so very grateful that everyone I approached understood this, and gathered me close. RomaRising is very much a collaboration of trust. Today, 25 years after beginning the work, the friends I have formed remain strong and supportive.“ – Chad Wyatt

Freitag, 06.09.2024, Ausstellung vom 06.09.–22.09.2024 in der Evangelischen Stadtkirche Sankt Petri

„Starke Stimmen“ –
Fortbildung für Einsteiger*innen in der politischen
Bildungsarbeit von und mit Sinti und Roma

Fortbildung mit Verena Lehmann und Kolleg*innen von RomnoKehr zu den Themen: Bildungsarbeit. Professionalisierung und Förderung von Partizipation und Teilhabe von Sinti und Roma.

Teil I: Samstag, 07.09.2024, 09:00 – 13:00 Uhr
Teil II: Sonntag, 08.09.2024, 09:00 – 13:00 Uhr
Auslandsgesellschaft Dortmund

Konzert des
Internationales Roma Jugend-Orchester
des Elijah e.V.

Auf Einladung der Stiftung Dr. Ausbüttel und der Stadt Dortmund kommt das Kinder- und Jugendorchester von ELIJAH e.V. aus Sibiu, Rumänien zu Gast nach Dortmund. Gesang und Stimmbildung, Gruppen für traditionellen rumänischen und modernen Tanz werden ebenfalls unterrichtet. Ein Schwerpunkt ist die Rom*nja-Tradition. Im Rahmen ihres Besuchs in Dortmund werden die rumänischen Kinder und Jugendlichen auf gleichaltrige Peers treffen und in Kooperation mit Grundschulen in der Nordstadt und der Musikschule Dortmund Teil eines musikalischen und interkulturellen Austauschs sein. Den krönenden Abschluss der Reise bildet das große Auftaktkonzert auf dem Friedensplatz zur Eröffnung des Festivals Djelem, Djelem. Dabei wird das Orchester sein musikalisches Repertoire präsentieren, gepaart mit gemeinsam einstudierten Stücken mit Kindern und Jugendlichen aus Dortmund.

Samstag, 07.09.2024, 15:00 -16:00 Uhr, Friedensplatz Dortmund

Mari Gilia – Nacht der Sinti-Kultur
Konzert, Tango-Show und authentische Speisen!

Veranstaltet von Remo Blum und Trussardi Richter findet dieses Jahr mit „Mari Gilia“ die Musiknacht der Sinti-Kultur statt. Als geladene Künstlergruppen werden das Hugo Richter Quartett, June Heilig & Ensemble, Tibor Grünholz und die Nürnberger Sinti Hauskapelle, sowie Nachwuchstalent Susey Wendy dem Publikum einen unvergesslichen Abend bereiten.

Der „Tango Gitano“ ist Teil der Kultur Spanischer Kalé – so nennen sich Gruppen der Sinti und Roma, die in Spanien und Argentinien ihre Heimat gefunden haben. Die Einflüsse ihrer Kulturen sind in Musik und Tanz besonders deutlich zu sehen, im Tango manifestieren sich ihre Geschichten zu einem Tanz von unvergleichbarem Ausdruck. Die Künstler Romano Schneck und Angel Landro sind Meisterlehrer ihres Fachs. Mit ihren Performances umrahmen sie das musikalische Programm. An verschiedenen Essens- und Getränkeständen ist auf kulturell authentischer Weise für das leibliche Wohl der Besucher*innen gesorgt.

Samstag, 07.09.2024, 17:00 – 22:00 Uhr

„Aus der Asche empor – Arbeit, Ausbeutung
und Selbstermächtigung“
Lesung und Gespräch

Lesung 1

„Es geht nicht darum, was wir tragen, wie wir lächeln, wie wir reimen.
Es geht darum, was wir sagen, ob wir echt sind, was wir meinen.“ – Brenda A.

Lesung des Buches „Aus der Asche empor“ inkl. Neuer Texte zum Themenkomplex der Bedeutung von Arbeit für die Selbstermächtigung von Frauen und jungen Menschen von den Autorinnen Brenda Adzovic und Janine-Christine Rutkowski. Im anschließenden Gespräch mit Gabriela Lincan und Clara Gabor der Nähmanufaktur „Amen Juvjla Mundial“ und den Autor*innen werden die Panelistinnen ihre Erfahrungen als oftmals erste Frauen ihrer Generation mit einem eigenen Einkommen teilen und die Bedeutung der damit einhergehenden Grade der Unabhängigkeit für sich selbst und ihre Kinder, deren Perspektiven und Zukunft diskutieren.

Lesung 2

Im vergangenen Jahr veranstaltete das Fritz-Hüser-Institut eine Schreibwerkstatt, die Frauen aus Sinti- und Roma-Gemeinschaften dazu ermächtigen sollte ihre eigenen Erfahrungen, Gedanken und Bezüge zum Themenkomplex Arbeit, Ausbeutung und Selbstermächtigung in Form literarischer Texte auszudrücken. Als Angehörige von Kulturen, die eine lange Tradition der mündlichen Geschichtsüberlieferung pflegen, gab es bis zum Erscheinen des Bandes noch kein Buch, dass sich dem Thema überhaupt dezidiert gewidmet hätte. Die Autor*innen arbeiten bereits an einer Fortsetzung des Bandes und werden aus dem Band selbst, aber auch aus neuen Texten lesen und im anschließenden Gespräch mit Arnold Maxwill (Fritz-Hüser-Institut) und Moderation Roxanna-Lorraine Witt (save space e.V.) über ihre Erfahrungen als Nachwuchs*autorinnen sprechen. Welche Rolle bedeutet Schreiben für sie selbst? Warum ist es wichtig, dass junge Rom*nja und Sinte*zze in der Welt der Literatur mit ganz eigenen Themen sichtbar werden, die neues Terrain erkunden und bislang Unbesprochenes einen Raum geben? Der Band kann am Ende der Veranstaltung mit einem einzigartigen Geschenk exklusiv vor Ort erworben werden.

1. Lesung: Sonntag, 08.09.2024, 15:00 – 17:00 Uhr, Nordstraße 43 – Nähmanufaktur Amen Juvjla Mundial
2. Lesung: Montag, 09.09.2024, 17:00 – 19:00 Uhr, Auslandsgesellschaft Dortmund

„Auschwitz verlassen?“
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch

Zum zweiten Mal ist Margitta Steinbach
mit den Mitgliedern ihres Vereins
nach Auschwitz gereist. Im Gepäck hat
sie nicht nur die älteren Sinti, die noch
einmal an den Ort der Vernichtung
ihrer Vorfahren kehren wollen, um das
Grauen ihrer Familien zu begreifen,
sondern auch ihre Töchter und deren
gleichaltrige Freundinnen, sie sich zwischen dem Grauen der Vergangenheit, der Gegenwart und ihrer eigenen Zukunft auf die Suche nach Identität und Hoffnung begeben. Anschließend an die Vorführung des Films „Auschwitz verlassen?“ werden wir mit Margitta Steinbach und weiteren Protagonist*innen
des Films über die Bedeutung von Erinnerung, Hoffnung und Identität
für junge Menschen sprechen.

Sonntag, 08.09.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Steinwache Dortmund

Workshop Rassismus gegen Romn*ja und Sinte*zze

Svetlana Kostić ist seit 2019 Mitglied des RomaniPhen Archiv und aktiv in der IniRomnja. Die Vorständin des Vereins studierte soziale Arbeit und fokussiert sich in ihrer Forschung auf die Themenspektren Intersektionalität und reproduktive Gerechtigkeit.

Der Workshop setzt sich mit der historischen Verfolgung der Rom*nja und Sinti*zze und deren noch massiv andauernden Auswirkungen, insbesondere in den Bildungsinstitutionen auseinander. Gemeinsam gehen wir der Frage nach wie die rassistischen Wissensbestände und Strukturen der Ausgrenzung zu sehen sind.

Im Workshop werden die Barrieren, die durch Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze verursacht werden exemplarisch dargestellt. Gleichzeitig stellt folgender Workshop den Widerstand und die Interventionen der Selbstorganisationen von Rom*nja und Sinti*zze vor, die genau gegen diese Strukturen vorgehen und verdeutlichen diese anhand von Bildungsmaterialien.

Die Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, zeigt auf wie wir die Stigmatisierenden und Diskriminierenden Bilder dekonstruieren (auseinandernehmen/Hinterfragen/abbauen) können. Gleichzeitig die Identitäten der Rom*nja und Sinti*zza Kinder stärken.

Neben einem Input zur Thema Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze und dessen historische Verwobenheit, werden Selbstreflektionen und Erarbeitungen von Praxismaterialien diesen WS füllen.

Vortrag und Workshop richten sich an Interessierte und Fachpersonal aus den Bereichen Bildung und soziale Arbeit.



Donnerstag, 12.09.2024, Dietrich-Keuning-Haus
Anmeldung bitte unter: lgallardofaz@stadtdo.de

Vast Vasteste – Hand in Hand für Kinderrechte
– intern –

Als Aktivistin, Romni und Sozialarbeiterin setzt sich Ramona Cara besonders für die Rechte von Frauen und Kinder der Roma-Communities ein. In einem kurzen Vortrag auf Romanes wird sie ihre Expertise mit uns teilen, denn sie kennt sich aus: mit der Bedeutung von Roma-Traditionen und der UN-Kinderrechtskonvention. Im Anschluss können sich Roma und Romnja jeweils in einem eigenen Raum über ihre Perspektiven und Erfahrungen zu dem Thema bei Essen und Getränken austauschen. Der Workshop richtet sich ausschließlich an Romn*ja.

Donnerstag, 12.09.2024,14:00–17:00 Uhr, Dietrich-Keuning-Haus

„Denkmal“
Kurzfilm mit anschließendem Gespräch mit Estera Stan

Estera Sara Stan ist rumänische Romni, Aktivistin und aufstebende Filmemacherin. Seit 2010 lebt sie in Berlin und hat im letzten Jahrzehnt viele Erfahrungen vor der Kamera und auf der Bühne sammeln können. Die ausgebildete KURINGA kämpft gegen Rassismus gegen Sinte*zze und Rom*nja, gibt Workshops and Schulen und ist in Jugendclubs aktiv. Sie arbeitet in verschiedenen Roma- und Sinti Selbstorganisationen am Self-Empowerment der Communities mit, so bei Romaniphen e.V. und RomaTrial. Ihr Filmprojekt „Denkmal“ beschäftigt sich mit der Bedeutung des Gedenkens und des Berliner Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas für Jugendliche und junge Menschen. Wie hängen Vergangenheit und Gegenwart miteinander zusammen?  Was bedeutet es Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, in der alle Menschen gleichberechtigt und würdig miteinander in unserer Gesellschaft leben können? Wie prägt die Vergangenheit die Leben junger Rom*nja und Sinte*zze auch noch 79 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges – und wieso darf es keinen Schlusstrich unter das Gedenken geben?

Freitag, 13.09.2024, 14:00–17:00 Uhr, Lichtspiel u. Kunsttheater Schauburg
Dortmund

Familienfest

Alljährlich findet auf dem Dortmunder Nordmarkt das Familienfest statt. Auch in diesem Jahr will Romano Than e.V. wieder zum Feiern und zum Austausch gemeinsam mit den Dortmunder Roma-Familien in der Nordstadt einladen. Neben Musik soll es wieder Stände und Unterhaltungsangebote für die ganze Familie geben und an verschiedenen Ständen von Vereinen und Initiativen aus der Dortmunder Stadtgesellschaft Raum für Austausch und Vernetzung. In diesem Jahr wieder zu Gast:  Der rumänische Superstar Ciprian de la Bistrita mit Band!

Samstag, 14.09.2024
12:00–18:00 Uhr, Nordmarkt Dortmund

Widerstand damals und heute:
Puppentheater und Kunst


Individuelle und gemeinsame Geschichten von
Jüdischen, Sinti- und Roma-Kulturen als Teil von
(Über-)Lebensstrategien

Puppenspiel, Keynotes und Gespräch
Die Geschichte Jüdischer und Romani Kulturen in Deutschland hat eine lange und gemeinsame Kultur, auch in Dortmund: Hier lebten Jüdische Menschen und Sinti bereits im Mittelalter Tür an Tür, beispielsweise in der Münsterstraße. Im Rahmen der Veranstaltung soll der Dialog über
die gemeinsame Geschichte und Gegenwart durch Auftritte Jüdischer und Sinti Puppenspielkünstler*innen eingeleitet werden. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Mitgliedern der Dortmunder Gemeinschaften beider Kulturen statt. Auftreten werden Shlomit Tripps „Bubbales“ Theater und das Westfälische Puppentheater von Goffré Hoffmann.

Montag, 16.09.2024
17:00–20:00 Uhr, Jüdische Gemeinde Dortmund -Anmeldung notwendig: widerstand@jg-dortmund.de

Info-Veranstaltung
Meldestelle Antiziganismus/Antiromaismus NRW

Das Land NRW fördert seit Mitte 2022 den Aufbau von vier phänomenspezifischen Meldestellen für Fälle von Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Lawaetz-Stiftung ist mit der Prozess- und Organisationsbegleitung der Aufbauprojekte beauftragt worden. Die Arbeit der Meldestellen soll das Dunkelfeld von rassistischer und queerfeindlicher Gewalt und Diskriminierung durch die Erfassung von Fällen erhellen und damit verbesserte Schutz- und Präventionsstrategien ermöglichen. Die Referentinnen Ismeta Stojkovic und Elvira Ajvazi werden als Verantwortliche des plan B Ruhr e.V. für den Aufbau der Meldestelle Antiziganismus/Anti-Romaismus die bisherigen Ergebnisse des Aufbaus vorstellen und die zukünftige Arbeitsweise der Meldestellen erörtern. Dazu zählt auch die Relevanz von Netzwerkarbeit, sowohl mit Selbstorganisationen, als auch mit Beratungsstellen und Fachstellen der Antidiskriminierungs-, Inklusions- und Integrationsarbeit. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen und lädt explizit Selbstorganisationen und Fachpersonal aus der Antidiskriminierungs-, Inklusions- und Integrationsarbeit zu dieser fortbildenden Veranstaltung ein. Im Anschluss an den Vortrag findet ein offenes Gespräch mit den Referentinnen statt – Nachfragen und Vernetzung erwünscht!



Dienstag, 17.09.2024

10:30–12:00 Uhr, Dietrich-Keuning-Haus

Roma und Sinti Jugendliche in Europa:
Eine internationale Perspektive auf
Menschen- und Minderheitenrechte

„Für eine gemeinsame Zukunft: Was
braucht es, um politische Teilhabe jugendlicher
und junger Sinti und Roma im zu
stärken?“
Viele Jugendliche und junge Sinti und
Roma sind derzeit Teil der ersten Generation,
für die die Hoffnung auf Aufstieg und
gesellschaftlicher Teilhabe durch Bildung
eine reale Perspektive wird.
Zeitgleich erleben sie, wie rechte Kräfte
in Europa erstarken und Kriege an der
Weltordnung rütteln. Obwohl viele junge
Roma und Sinti oftmals die ersten sind, die
aus ihrer Familie in der Theorie gleichberechtigt
an Demokratie teilhaben können,
ist diese aktuell bedrohter, als sie es je
erlebt haben – während sie gleichzeitig in
ihren Familien mit den Konsequenzen von
Faschismus, Entmenschlichung und politischer
Ohnmacht großwurden. Was tut
die internationale Politik, um den Schutz
der Gruppen zu gewährleisten? Wie wird
der Erhalt von Perspektiven in Krisenzeiten
gesichert und was braucht es,damit in Zukunft
Sinti und Roma nicht nur Repräsentation, sondern auch Gehör finden? Geladen sind Bundesbeauftragter
Dr. Mehmet Daimagüler, MdB Frank Schwabe (angefragt), Botschafterin
Nikola Gilhoff (angefragt), Peter Kraus (Sinti Allianz) und
Ana-Maria Preduca (Romano Than).


Dienstag, 17.09.2024,

13:00–17:00 Uhr, Dietrich-Keuning-Haus

Sinti und Roma in Dortmund nach 1945 –
Vom Überleben bis ins Heute


Ausstellungseröffnung mit Keynotes und Panelgespräch
Im November 2023 hat die Bundesregierung die Zweite Verfolgung an den Sinte*zze und Rom*nja in Deutschland nach 1945 anerkannt und eine umfassende Untersuchung zur Aufarbeitung beschlossen.
Mit der Ausstellung “Der Völkermord an den Sinti und Roma” hat die Stadt Dortmund bereits einen ersten Schritt unternommen dem Auftrag auf lokaler Ebene nachzukommen. Zum Hintergrund der Geschichte und der Bedeutung der Aufarbeitung für die Zukunft junger Menschen werden Dr. Karola Fings und Dr. Stefan Mühlhofer einen fachlichen Einstieg für das anschließende Gespräch mit dem Bundesbeauftragten Dr. Mehmet Daimagüler und dem Zeitzeugen der Zeit der Zweiten Verfolgung im Dortmunder Raum, Hans-Jürgen Schopper, führen.

Dienstag, 17.09.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Rathaus Dortmund, Bürgerhalle

On Loss and Grief:
A performative Reading with CAT JUGRAVU

Cat Jugravu ist eine 1991 in Rumänien
geborene Performance-Künstler*in, Schauspieler*in, Dichter*in und Theaterregisseur*in. Jugravu hat einen MA in
Angewandtem Theater: Für die Veranstaltung
wird Cat eine performative Lesung
aus ihren neuesten Werken geben und im
Anschluss für ein Gespräch über die Bedürfnisse junger, queerer und trans*-identer
Romani Personen zur Verfügung stehen.

Mittwoch, 18.09.2024
Ab 18:00 Uhr Einlass, Beginn: 19:00 Uhr, Café Plus
Sprache: Englisch

Schönheit in Romani Kulturen:
Ästhetik, Widerstand, Empowerment

Das Projekt „Neues Westfalen: Geschichten, Kulturen und Ästhetiken
der Sinte*zze und Romn*ja in Westfalen-Lippe“ wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr
2025 „1250 Jahre Westfalens“ gefördert.
Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Seit 1250 Jahren existiert Westfalen – seit
mindestens 700 Jahren gehören Sinte*zze und Rom*nja zu den Westfälischen Einwohner* innen und gestalten Westfalens Kultur
mit. Doch nicht alle Gruppen haben denselben
Stil – und gerade für junge Menschen spielt
Repräsentation, Schönheit und Ästhetik nicht
nur im Zeitalter von Instagram & Co. eine wichtige Rolle für Identität und Emanzipation. Wie können wir das Gemeinsame in der Vielfalt
herausarbeiten? Welche Rolle spielt Schönheit als Ausdruck von Widerstand? Ein Gespräch mit dem Fotokünstler Ruma Franz, der im Rahmen des Projektes Models mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Schönheit vor seine Kamera holt.

Anmeldungen notwendig unter: info@savespaceofficial.com Donnerstag, 19.09.2024
17:30–19:30 Uhr, Dietrich-Keuning-Haus

„Fünfzehn Minuten“


Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit Sejad Ademaj

Sejad Ademaj wurde 1991 in Montenegro geboren. Nach seiner Ausbildung zum Event Manager schloss er sein Studium der Medien, Gestaltung und Produktion an der Hochschule Offenburg ab. Der junge Rom und Filmemacher studierte Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg, im Anschluss Regie. Aus seiner Tätigkeit als Autor und Regisseur entstanden Filme wie „Deutsche Sprache, schwere Sprache“, und das Drama „Blockjunge“. Der fünffach-nominierte Kurzfilm „Fünfzehn Minuten“ ist Preisträger des Filmfest Osnabrück und wurde bei den Internationalen Filmfestspielen Karlsruhe gezeigt.

Der Kurzfilm behandelt die Geschichte der jungen Romni Jasmina. Jasmina verbringt einen ganz normalen Abend mit ihren Eltern, bis plötzlich die Polizei unangemeldet vorbeikommt und das Leben der Familie auf den Kopf stellt.
Filmvorführung und anschließendes Gespräch finden in der Schauburg Dortmund statt.

Freitag, 20.09.2024
17:00–18:30 Uhr, Lichtspiel u. Kunsttheater Schauburg Dortmund

TAYO – In Concert

Tayo Awosusi-Onotur – bekannt unter ihrem Künstlernamen TAYO – ist Sängerin, Songwriterin und auch Autorin, Verlagsinhaberin, politische Aktivistin und Mutter. Vor allem ist sie auf der Bühne tätig. Soul, R´nB, Jazz, Gospel und Romani Musica sind überwiegend ihre Musikgenres..

Die Afro-Sintezza deutsch-nigerianischer Herkunft singt mit warmer Soulstimme und liefert eine coole Mischung aus Soul, Jazz, RnB und Musik der Sintizzi und Romnja.
Es erwartet uns eine mitreißende Show mit Herz und Seele!

Beide Elternteile der Künstlerin haben sie durch multiple Kulturen und deren Musik (Funk & Soul, Westafrikanische Musik, Romani Musica) beeinflusst. Diese Einflüsse bilden die musikalische Grundlage für TAYOs künstlerischen Hintergrund. TAYO´s Vater ist der Gitarrist Hope Awosusi. Bereits im Alter von 9 Jahren hatte sie ihren ersten Gastauftritt mit der Funky Breeze Band, die die Vorband der Ohio Players war, und teilte die Bühne mit der Soul-Legende Chaka Khan. TAYO hat mit Künstler*innen wie Ferenc Snétberger, Mariah Carey und Sarah Connor und vielen weiteren zusammengearbeitet.
Gemeinsam mit dem Gitarristen und Komponisten Ferenc Snétberger produzierte sie beispielsweise das Stück „Kelas“ für den Soundtrack des Kinofilms „Fulmetal Alchemist – the conqueror of Shamballa“.
Die Sängerin und Songwriterin versteht es mit einer Leichtigkeit Songs in ihren Muttersprachen Englisch, Deutsch und Romanes zu interpretieren. Authentizität ist garantiert!

Eintritt frei!

Freitag, 20.09.2024, 19:00–21:00 Uhr, Domicil Dortmund

„Nothing about Us without Us“

Nothing About Us Without Us
Lange Zeit wurden sogenannte „Zigeuner“ in der Kunst auf Basis von verzerrten, sexualisierten oder romantisierender Perspektiven dargestellt. In traditionellen Kunstinstitutionen fehlen ihnen häufig die Zugänge zu Räumen und Diskursen, die eher über sie als mit ihnen geführt werden. Wie bestimmen Fremddarstellungen Selbstwahrnehmungen von Romnja und Sintezze in der globalen Kunstgeschichte und in der Gegenwart? Wie prägen diese Perspektiven gesellschaftliche Debatten und künstlerische Praktiken? Wie können etablierte Kulturinstitutionen Räume für Künstler*innen aus den Communities schaffen?

Über diese Fragen diskutieren die Medienwissenschaftlerin und Kulturtheoretikerin Dr. Maria Bogdan (Fortunoff Research Fellow des Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien), Amdrita Jakupi (Vorsitzende save space e.V. und Künstlerin), Kunsthistorikerin Dr. Tanja Pirsig-Marshall (Kuratorin der Ausstellung „Otto Mueller“, LWL Museum für Kunst und Kulturgeschichte Münster) über den Einfluss verschiedener Fremd-/Eigendarstellungen auf Imaginationen und Visionen der Zukunft. Moderiert wird das Gespräch von der Aktivistin und Journalistin Gilda Horvath, Vorstandsmitglied von ERIAC e. V. (European Roma Institute for Arts and Culture e. V.).

Sonntag, 22.09.2024
18:00–19:30 Uhr, Museum Ostwall
Sprache: Englisch

Ausstellung zur Geschichte der Sinte*zze und Rom*nja in Dortmund

02.08.–30.09.2024
Rathaus – Bürgerhalle

Origins – Ursprünge
Der zweite trinationale Kongress

Origins – Usprünge
Der zweite trinationale Kongress

eine Kooperative der Dortmunder Roma‐Selbstorganisation Romano Than
e.V. dem Youth Club Roma Stolipinovo, Bulgaria und dem Roma Education Fund, Romania mit der Grünbau Dortmund gGmbH

Das Projekt Origins bringt 30 junge Menschen aus Bulgarien, Rumänien und Deutschland zusammen, um ihre vielfältigen Erfahrungen und Herausforderungen als Romani zu teilen und zu erforschen. Ziel ist es, die Teilhabemöglichkeiten von Jugendlichen in internationaler Begegnungsarbeit zu fördern und Vorurteilen entgegenzutreten. Der 10-tägige Kongress im September 2024 begleitetet das Djelem-Djelem Festival und veröffentlicht seine Ergebnisse in einem digitalen Journal. Die Teilnehmenden sollen ihre Fähigkeiten teilen, neue Fertigkeiten lernen und ihr Wissen über die eigene Kultur und Geschichte erweitern.

06.09.–15.09.2024

Jugendtheaterworkshop: RomanoFuturism
unter Leitung von Cat Jugravu

17.09. – 19.09.2024

Laden Sie hier unseren Festivalflyer herunter:

Alle Infos zu den Veranstaltern, Mitwirkenden und Förderern finden Sie unter dem gleichnamigen Menüpunkt auf unserer Webseite!

Stimmen zum Festival

Erfahren Sie aus erster Hand, wie das Djelem Djelem Festival die Erwartungen unserer Besucher übertroffen hat. Lesen Sie, warum sie uns als ihr Lieblingsfestival betrachten.

Das Dortmunder Djelem Djelem Festival ist das bedeutendste und größte Kulturfestival der Sinti und Roma in Deutschland. Für die größte Minderheit Europas setzt es jährlich wegweisende Akzente in der Bürger:innenrechtsarbeit und stellt die Diversität unserer Minderheit auf bundesweiter Ebene einzigartig dar. Durch die Verbindung vielfältiger Formate wie beispielsweise wissenschaftlicher Symposien, Film, Lesungen und Musik bringt das Festival unterschiedlichste Menschen zusammen. Damit leistet das Festival einen essentiellen Beitrag zum Rassismusabbau der Mehrheitsgesellschaft und zur kulturellen Stärkung unserer Community.

Kelly Laubinger

Vorsitzende Bundesvereinigung der Sinti und Roma

Die Lage der Sinti und Roma, der größten verfolgten Minderheit in Europa, ist derzeit äußerst dramatisch. Die Vorurteile gegenüber Sinti und Roma müssen abgebaut werden. Djelem Djelem ist viel mehr als nur ein Kulturfestival. Das Festival hat über die Jahre viele nachhaltige Entwicklungen angestoßen. Die Gründung der Selbstorganisation Romano Than, die wichtige Arbeit im Bereich Bildung und Soziales leistet, ist nur ein Beispiel. Gegründet wurde das Festival als Gemeinschaftsprojekt, initiiert von der AWO UB Dortmund/IKUZ, Theater im Depot und Carmen e.V., sowie rund 30 mitwirkenden Organisationen – allen voran Romano Than e.V.. Verschiedene Projekte wurden durch das Festival ins Leben gerufen und sind mittlerweile verstetigt. Das Festival war dabei auch immer eine Plattform für aufstrebende junge Talente, wie gleichermaßen Resonanzraum für wichtige aktuelle Themen und politische Entwicklungen. Durch das Festival haben sich nachhaltige Netzwerke der Zusammenarbeit gefunden, die sich gemeinsam auf zivilgesellschaftlicher Ebene für die Communities einsetzen und mit ihnen zusammen arbeiten. Das ist über die letzten elf Jahre auch positiv in der Stadtgesellschaft und Politik angekommen. Die Akzeptanz und die Offenheit gegenüber den Sinti- und Roma-Gemeinschaften hat sich deutlich erhöht.

Jörg Stüdemann

Stadtdirektor und Kulturdezernent Stadt Dortmund

Freiheit, harmonisches Miteinander, Netzwerke und Gemeinschaft – das Festival hat für uns als junge Menschen viele Bedeutungen. In den letzten 10 Jahren hat es für viele von uns hier vor Ort Perspektiven geschaffen, die es vorher nicht gab. Es ist die wichtigste Plattform, die wir als Gemeinschaften haben und wir wünschen uns, dass die Plattform wächst und noch mehr jungen Roma und Sinti eine Stimme gibt.

Ana Maria Preduca

Jugendvertreterin Romano Than e.V.